You are currently viewing Notreserve in der Hauptstadt
196 Container auf drei Ebenen bilden das Personal- und Logistikzentrum des Corona-Behandlungszentrums Jafféstraße vor Messehalle 26 in Berlin Charlottenburg

Notreserve in der Hauptstadt

Zeppelin Rental bei Reserveklinik zur Behandlung von Covid-19-Patienten im Einsatz

Um einen absehbaren Behandlungsbedarf von Covid-19-Patienten gerüstet zu sein, fällte der Berliner Senat jüngst den Entschluss zur Errichtung einer Reserveklinik. So wurde die Halle 26 des Messezentrums in rekordverdächtigen sechs Wochen zu einem Behandlungszentrum umgebaut. Von einem kommunalen Krankenhauskonzern betrieben, sollen an der Jafféstraße, obwohl auch hier Beatmungsplätze zur Verfügung stehen, vorrangig weniger schwere Krankheitsfälle versorgt werden. 

Abgesehen von den Flächen für die Versorgung der Patienten, erforderte das allerdings auch die Schaffung einer räumlich getrennten, funktionierenden Infrastruktur für Logistik und Klinikpersonal. Denn im Krankenhausbetrieb ist die Halle ein Infektionsbereich und darf nur mit Schutzkleidung betreten werden. Dem Personal vorbehaltene Umkleide-, Büro- und Pausenräume waren daher strikt zu separieren. So lag es auf der Hand, zu diesem Zweck, vor der Halle einen temporären Bau aus modularen Raumsystemen mit direkten Zugängen zur Halle zu errichten. 

Temporärer Verwaltungstrakt

Insgesamt 500 Betten bietet die Reserveklinik des Corona-Behandlungszentrums an der Jafféstraße

Geplant wurde eine dreistöckige Containeranlage aus insgesamt 196 einzelnen Raumsystemen. Das Erdgeschoss sollten Räume vor allem für die Ver- und Entsorgung, eine Kleiderausgabe und ein Lager für die Reinigung bereit halten. Im ersten Stock wurden Verwaltungsbüros, eine Kantine, Aufenthaltsbereiche, ein Konferenzraum, Dienst-, Ruhe-, Rückzugs- und Bereitschaftsräume vorgesehen. Das Obergeschoss sollte schließlich Platz für Umkleiden und Sanitärräume mit Duschen bieten. 

Den Auftrag erhielt die Projektabteilung Raumsysteme von Zeppelin Rental in Berlin. Trotz vorhandener, sehr guter Ortskenntnisse stellte der Bau des Corona-Behandlungszentrums alle Beteiligten doch vor besondere Herausforderungen. Allein schon der äußerst sportliche Zeitplan bereitete vielen Beteiligten Kopfschmerzen. Hinzu kamen weitere Aufgaben, welche der konkreten Bedingungen des Baus geschuldete waren. 

Nach den ersten Gesprächen erstellte das Unternehmen unverzüglich die für das Vorhaben nötigen Planungszeichnungen und begann mit der Vorbereitung der Container. So mussten entsprechend ihres Nutzungszwecks etwa Wände entfernt werden, um große Räume wie die Cafeteria zu schaffen, oder auch Glasfronten eingesetzt werden. Aufgrund der großen Stückzahl an Raumsystemen und des hohen Zeitdrucks wurden die vorbereitenden Arbeiten auf alle für den Service verantwortlichen deutschen Raumsystem-Standorte von Zeppelin Rental aufgeteilt. 

Herausforderungen bei der Umsetzung

Unterfahrbarer Übergang vom Logistikzentrum zu den Behandlungsräumen in der Messehalle

Weil wegen des Krankenhausbetriebs in der Messehalle die Forderung bestand, dass die Containeranlage von Feuerwehr und Krankenfahrzeugen komplett umfahren werden kann, galt es zudem eine Lösung zu finden, wie man die andererseits verlangten direkten Zugänge zu den Behandlungsräumen in der Halle schaffen könnte. Aus diesem Grund gab Zeppelin Rental Fertigung und Montage einer Stahlkonstruktionen in Auftrag, auf die das jeweilige Raumsystem für den Übergang vom Container-Obergeschoss in die Messehalle aufgesetzt wurde. Den eigentlichen Zugang bilden zwei Treppenhäuser direkt vor der Messehalle, zu denen sich ein drittes innenliegendes, zur Begehung der Anlage und ein offenes außenliegendes als Notausgang gesellen.

Darüber hinaus waren nicht nur die geforderten Raumsysteme, sondern auch Einrichtungen für Strom- und Wasserversorgung zu installieren. Die unternehmenseigene Spezialabteilung für Hubeinrichtungen und Aufzüge montierte eine Transportbühne für Personen- und Material an der Außenfassade der Containeranlage. Das Kompetenz-Center für Baustellen- und Verkehrssicherung stellte Zäune und weitere Absperrmaterialien zur Verfügung.

Moderne Räumlichkeiten im Logistikzentrum des Corona-Behandlungszentrums an der Jafféstraße

Einen besonderen Kraftakt bedeutete darüber hinaus die Bereitstellung weiterer 48 Container, welche an verschiedensten Positionen in der Messehalle platziert werden mussten. 19 Sanitär- und Duschcontainer sowie 21 Einzelcontainer für Materiallagerungen wurden mit Hilfe von Containerrollen ausschließlich per Man-Power aufgestellt, da ein Befahren mit LKW nicht möglich war.

Fertigstellung nach Plan

Sowohl die dreistöckige Containeranlage, als auch die Raumsysteme in der Messehalle 26, wurden nur sechseinhalb Wochen nach dem Initialgespräch mit den Architekten mängelfrei übergeben. Den Ausschlag dafür gab, wie Vertriebsrepräsentantin und Projektleiterin Birgit Wojtkowiak versichert, neben der Verfügbarkeit der Einheiten und der fachlichen Kompetenz von Zeppelin Rental nicht zuletzt die herausragende Zusammenarbeit mit dem Kunden, den Architekten und den Subunternehmern.

Bürotrakt im Logistikzentrum des Corona-Behandlungszentrums an der Jafféstraße