Ein Praxisbeispiel aus dem Einsatz von Doll Semi-Sattelaufliegern

Die Wiederaufbereitung von Fahrzeugen hat sich im Bereich des Schwerlasttransports zu einer ernstzunehmenden Alternative gegenüber dem Neukauf entwickelt. Insbesondere durch steigende Anschaffungskosten und einen generell unsicheren wirtschaftlichen Kurs gewinnen Refurbishment-Konzepte zunehmend an Bedeutung.
Refurbishment im Schwerlastsektor als wirtschaftlich sinnvolle Alternative
Die Koch GmbH & Co. KG aus Metzingen bei Stuttgart, ein Unternehmen mit langjähriger Erfahrung im Schwer- und Spezialtransport, hat diese Entwicklung nach eigenen Angaben bewusst aufgegriffen. Das Unternehmen ließ einen 13 Jahre alten 3-Achs-Semi-Sattelauflieger vollständig überarbeiten, um ihn für den weiteren Einsatz fit zu machen – und entschied sich damit gegen eine Neuanschaffung.
Für diese umfassende Wiederaufbereitung war der Schwarzwälder Fahrzeugbauer Doll verantwortlich, der aus dem Fahrzeug einen fast neuwertigen Auflieger fertigte. Die Entscheidung fiel auch wegen der erheblichen Kostenersparnis, die sich auf rund die Hälfte der Anschaffungskosten eines vergleichbaren Neufahrzeugs beläuft.

Praxisnahe Entscheidung auf Basis der Fahrzeuglebensdauer
Die Koch GmbH setzt bereits seit über einem Jahrzehnt auf spezielle Tieflader von Doll, vor allem für den Transport von Fertiggaragen, Betonteilen und schweren Maschinen. Mit einem Gesamtzuggewicht von mehr als 100 Tonnen stellt das Einsatzspektrum hohe Anforderungen an Material und Konstruktion. Nach über 400.000 gefahrenen Kilometern war bei einem der Fahrzeuge ein Punkt erreicht, an dem typische Verschleißreparaturen anstanden.
Fuhrparkmanager Robert Metzger beschreibt den Entscheidungsprozess: „Neue Luftbehälter, Federbälge, Achsaufhängungen – ab einem gewissen Alter stehen naturgemäß bestimmte Verschleißteile auf der Liste und man muss sich fragen, ab wann sich eine Neuanschaffung eher lohnt.“
Der Prozess habe jedoch schnell gezeigt, dass die Substanz des Fahrzeugs eine Wiederaufbereitung rechtfertigte. „Unser eigentlich gut erhaltenes Fahrzeug einfach auszumustern, kam für uns nicht infrage. Trotzdem wären weitere Reparaturen auf Dauer unwirtschaftlich gewesen. Deshalb haben wir uns für eine komplette Wiederaufbereitung bei Doll entschieden.“

Refurbishment als Teil betrieblicher Verantwortung
Für den Familienbetrieb mit rund 70 Mitarbeitern stand neben den Kosten auch die Grundhaltung im Vordergrund. „Es ist außerdem nicht unsere Mentalität, ein zuverlässiges Fahrzeug einfach zu entsorgen“, betont Metzger. Der Umgang mit natürlichen Ressourcen sei Teil der Unternehmensphilosophie. „Wir arbeiten mit Naturrohstoffen und lassen die Grünflächen rund um unsere Kieswerke von Eseln abgrasen. Nachhaltigkeit ist Teil unserer Philosophie. Da war Refurbishment die logische Wahl.“
Die Grundlage für eine erfolgreiche Wiederaufbereitung sei allerdings die Fahrzeugqualität: „Bei anderen Fahrzeugmarken ist das Blech bereits ab Werk dünn, über die Jahre kommt Rost dazu“, sagt Metzger. „Wenn man dann sandstrahlt, bleibt nicht viel übrig. Anders ist das bei Doll Fahrzeugen. Hier lohnt sich das Refurbishment aufgrund der guten Qualität selbst nach vielen Jahren noch.“

Vom Gebrauchtfahrzeug zum nahezu neuwertigen Auflieger
Die Wiederaufbereitung des Sattelaufliegers bei Doll umfasste den Austausch sämtlicher Verschleißkomponenten sowie die Modernisierung zentraler Systeme. Eine neue Bremsanlage, Luftfederung, eine vollständige Erneuerung der Elektrik und Steuerung, sowie Sanierung, Spritzverzinkung und Neulackierung des Rahmens führten zu einem Ergebnis, das laut Metzger „einem Neufahrzeug erstaunlich nahekommt“. Lediglich der leicht rauere Lack nach dem Sandstrahlen verrate die Wiederaufbereitung. „Das ist alles. Und technisch haben wir jetzt mindestens zehn Jahre Ruhe.“
Bereits vor drei Jahren hatte Koch ein vergleichbares Fahrzeug bei Doll ins Refurbishment gegeben, das seitdem fast täglich ohne Einschränkungen im Einsatz ist. Auch künftig wird das Unternehmen diesen Weg weitergehen: „Im Winter geben wir einen weiteren 13 Jahre alten Doll Auflieger ins Refurbishment. Das passt zu unseren Werten – und wir erhalten Fahrzeuge, die quasi wie neu sind, zum halben Preis.“

Refurbishment entwickelt sich zum festen Bestandteil der Servicekultur
Schon seit mehr als einem Jahrzehnt bietet Doll das Refurbishment im Rahmen seines Serviceangebots an. Gerade in jüngerer Zeit ist das Interesse an dieser Leistung laut Unternehmensangaben nochmals deutlich gestiegen. „Die Wiederaufbereitung ist lange ein fester Bestandteil unseres Serviceangebots“, betont Markus Huber, Vertrieb Service-Werkstatt bei Doll. „Angesichts steigender Kosten und wachsendem Nachhaltigkeitsbewusstsein ist die Nachfrage in den letzten Jahren enorm gestiegen.“
Prinzipiell kommen Fahrzeuge ab einem Alter von sechs Jahren für eine Wiederaufbereitung infrage, unabhängig vom Hersteller. Kunden können somit vor der Entscheidung für ein Neufahrzeug auch eine Wirtschaftlichkeitsprüfung der Wiederaufbereitung vornehmen lassen und erhalten hierfür ein konkretes Angebot.

Der Vorteil für die Kunden liegt auch in der Einbindung der refurbished Fahrzeuge in den regulären Serviceprozess von Doll. Zu diesem gehören Wartungs- und Reparaturleistungen, ein technischer Support sowie ein europaweites Netzwerk mit über 130 Servicepartnern. Damit bleibt die Betreuung über den gesamten Lebenszyklus des Fahrzeugs gewährleistet.
Unternehmenshintergrund Doll Fahrzeugbau
Doll Fahrzeugbau mit Hauptsitz im Schwarzwald zählt zu den führenden Anbietern im Bereich Spezial- und Schwertransportfahrzeuge. Das Unternehmen, gegründet im Jahr 1878, beschäftigt derzeit etwa 420 Mitarbeiter und fertigt rund 1.000 Fahrzeuge pro Jahr.
Neben Neufahrzeugen umfasst das Angebot Schulungen, technischen Support, Reparaturdienstleistungen, mobilen Service, Ersatzteilversorgung sowie die Wiederaufbereitung bestehender Fahrzeuge. Internationale Tochtergesellschaften sowie ein europaweites Partnernetzwerk ergänzen den Unternehmensauftritt.
Fotos: Doll Fahrzeugbau




