Technische Entwicklung und aktuelle Einsatzfelder der Woodcracker C-Serie

Mit der Markteinführung des ersten Woodcracker vor fünfzehn Jahren setzte die Westtech Maschinenbau GmbH einen Schwerpunkt auf die mechanisierte Baumernte unter anspruchsvollen Arbeitsbedingungen.
Die komplexen Anforderungen moderner Forst- und Vegetationspflegebetriebe – darunter erhöhte Sicherheitsstandards, wechselnde Trägerfahrzeuge, unterschiedliche Stammstärken sowie topografische Herausforderungen – führten dazu, dass die Produktlinie schrittweise zu einer modularen Serie mit sechs abgestuften Baugrößen erweitert wurde.
In der Konstruktion der C-Serie wurde von Beginn an Wert auf ein Design gelegt, das über reine Schneidleistung hinaus ein stabiles Halten, präzises Positionieren und kontrolliertes Arbeiten erlaubt. Dieser Ansatz bildet bis heute die Grundlage dafür, dass sich die Geräte im professionellen Umfeld etablieren konnten und zunehmend als eigenständige Systemlösung wahrgenommen werden.

Konstruktive Grundlagen, Materialtechnologie und technische Zielsetzungen
Die Maschinen der Woodcracker C-Serie folgen einem strukturellen Aufbau, der auf ein möglichst großes Schneidevolumen bei gleichzeitig kompakter Form ausgelegt ist. Der Fokus auf eine schlanke Bauform ist aus technischer Sicht insofern entscheidend, als sich dadurch die Sichtlinie des Maschinenführers verbessert, das Einfädeln in dichtem Bestand präziser gelingt und die Kraftübertragung auf das Schneidwerk optimal abgestimmt werden kann. Die Bandbreite der Schneiddurchmesser zwischen 33 und 70 Zentimetern deckt ein weites Spektrum gängiger Einsatzfälle im Forst, in Kurzumtriebsplantagen sowie bei der Pflege von Beständen im Bereich öffentlicher Infrastruktur ab.
In Bezug auf die Materialtechnik wurde auf verschleißfesten Hardox-Stahl zurückgegriffen, der sich aufgrund seiner Strukturhärte und Zähigkeit besonders für hochbelastete Schneid- und Greifelemente eignet. Die kathodische Tauchlackierung als Grundierung dient nicht allein dem Korrosionsschutz, sondern gewährleistet auch eine homogene Beschichtung tief in Hohlräume und Kanten, die bei wechselnden Witterungsbedingungen und längerem Außeneinsatz entscheidend ist.
Die nachfolgende Pulverbeschichtung ergänzt diesen Schutz durch eine widerstandsfähige Oberfläche, die mechanische Belastungen wie Schläge, Reibung und die Einwirkung von Holzfasern reduziert. Beide Verfahren zusammen tragen zur Verlängerung der Einsatzintervalle und zur Minimierung von Wartungsaufwand bei.

Woodcracker C300: Erweiterung der Serie durch eine kompakte Baugröße
Mit dem C300 wurde die Serie um eine Baugröße ergänzt, die in der Praxis als kompakte, dennoch leistungsstarke Lösung fungiert und in vielen Betrieben eine zentrale Position einnimmt. Der Schneiddurchmesser von bis zu 30 Zentimetern im Hartholz und bis zu 35 Zentimetern im Weichholz ist auf die häufigsten Stammdimensionen in der Pflege und Ernte von Mischbeständen zugeschnitten.
Die Greiferöffnung von 143 Zentimetern erlaubt das sichere Erfassen voluminöser Sträucher und schwächerer Bäume, während die Scherenöffnung von 55 Zentimetern eine feine, kontrollierte Schnittführung ermöglicht. Mit einem Einsatzbereich auf Trägergeräten zwischen 12 und 18 Tonnen ist der C300 für Betriebe interessant, die eine hohe Beweglichkeit des Baggers mit einer ausgeglichenen Schneidleistung kombinieren möchten.
Gewicht und Ausstattung variieren zwischen 750 Kilogramm für die Grundversion und 1.080 Kilogramm für die vollständig ausgerüstete Maschine. Diese Spanne reflektiert die unterschiedlichen betrieblichen Anforderungen: Während einige Anwender auf geringes Eigengewicht für bodenschonendes Arbeiten setzen, nutzen andere die erweiterten Optionen wie Sammelgreifer, Tiltator oder zusätzliche Steuerungsmodule.
Von besonderer Bedeutung ist die serienmäßige Multigrip-Steuerung, welche das Schließen und Öffnen von Greifer und Schneidwerk automatisch kontrolliert. Die Abfolge, bei der der Greifer zuerst schließt, gefolgt vom Schneidwerk, um einen sicheren Griff zu gewährleisten, trägt entscheidend dazu bei, Fehlpositionierungen zu vermeiden und die Standsicherheit des Baumes während des Schnitts zu erhöhen.
Die optional verfügbare Autospeed-Funktion beschleunigt die Bewegung des Schneidwerks im schwächeren Holz und unterstützt damit effiziente Pflegearbeiten in jungen Beständen. Der endlos drehbare Tiltator erweitert den Arbeitsradius erheblich und erleichtert die präzise Ablage des Schnittguts, besonders in engen oder strukturierten Umgebungen wie Böschungen oder innerstädtischen Bereichen.

Anpassungen für großdimensionierte Anwendungen
Der Woodcracker C650 bildet das obere Ende der Serie und ist für Situationen entwickelt worden, in denen große Stammquerschnitte und hohe Sicherheitsanforderungen zusammentreffen. Ein Schneiddurchmesser von 70 Zentimetern ermöglicht die Bearbeitung von Bäumen, die mit Standardgeräten nicht mehr effizient oder sicher verarbeitet werden können.
Die Konstruktion des Greifsystems wurde bei diesem Woodcracker Modell deutlich verstärkt, um die Haltekraft während des Schnitts zu maximieren. Da der C650 häufig bei Verkehrssicherungen, bei der Beseitigung instabiler Altbäume oder bei Maßnahmen im Siedlungsraum eingesetzt wird, ist die Fähigkeit, das Schnittgut während des gesamten Vorgangs stabil zu fixieren, ein sicherheitsrelevanter Faktor.
Der synchron schließende Drei-Finger-Greifer mit einer Öffnungsweite von 172 Zentimetern schafft Voraussetzungen, um auch unregelmäßig gewachsene oder breit ausladende Stämme sicher zu erfassen. Die erhöhte Greifkraft reduziert das Risiko, dass der Baum während des Trennvorgangs unkontrolliert kippt oder sich verdreht. Für Einssatzteams, die unter Zeitdruck in sicherheitskritischen Bereichen arbeiten müssen, erhöht dies sowohl die Präzision als auch den Schutz der Umgebung.
Montagetechnik, Bewegungsradien und Systemintegration
Die Integration der Woodcracker C-Serie in verschiedene Baggermodelle basiert auf vier Anbauvarianten, die je nach betrieblichen Anforderungen unterschiedliche technische Wirkungen entfalten. Die feste Montage am Schwenkantrieb bietet hohe Stabilität und eignet sich für wiederkehrende, standardisierte Arbeitsabläufe. Das Zylinder-Schwenkwerk mit zweimal 48 Grad ermöglicht feinfühlige Anpassungen im Arbeitswinkel, was insbesondere bei unregelmäßig geneigten Arbeitsflächen von Vorteil ist. Tiltator und Power-Tiltator liefern darüber hinaus die Möglichkeit, den Arbeitskopf während des Betriebs endlos zu drehen und dadurch das Positionieren und Sortieren des Materials zu erleichtern.
Der Power-Tiltator unterscheidet sich durch ein erhöhtes Drehmoment bei gleichbleibender Rotationsgeschwindigkeit. Für Eingriffe entlang von Verkehrswegen oder in schwer zugänglichen Bereichen ergibt sich daraus ein effizienteres Handling, da das Gerät auch unter Last stabil in der gewünschten Position gehalten werden kann. Diese Möglichkeiten der Systemintegration haben dazu geführt, dass die C-Serie zunehmend auch außerhalb traditioneller Forstanwendungen eingesetzt wird, etwa in der kommunalen Baumpflege, im Leitungsbau oder in der Vegetationskontrolle entlang von Energie- und Verkehrsinfrastrukturen.
Einordnung im professionellen Einsatzkontext
Die kontinuierliche Weiterentwicklung der Woodcracker C-Serie zeigt, wie sich konstruktive Feinabstimmung und praktische Erfahrungen aus dem Feldeinsatz gegenseitig beeinflussen. Die zunehmende Mechanisierung anspruchsvoller Fällarbeiten, kombiniert mit wachsenden Sicherheitsanforderungen, hat den Bedarf an präzise steuerbaren, robusten und modular aufgebauten Arbeitsgeräten erhöht. Mit ihrer Bandbreite an Baugrößen und Konfigurationsmöglichkeiten bildet die C-Serie heute ein System, das sowohl in forstwirtschaftlichen Nutzwäldern als auch in urbanen, infrastrukturell sensiblen oder topografisch schwierigen Umgebungen eingesetzt wird.




