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Schaeffler auf der Agritechnica 2025

Mehr Effizienz, weniger Emissionen

Die Anforderungen an moderne Land- und Baumaschinen steigen stetig. Neben hoher Leistungsdichte und Zuverlässigkeit rücken zunehmend Energieeffizienz, Emissionsminderung und Systemintegration in den Vordergrund. Schaeffler, internationaler Entwicklungspartner der Industrie, präsentiert auf der Agritechnica 2025 in Hannover ein breites Spektrum an Lösungen, die diese Anforderungen aus technischer und ökonomischer Sicht zusammenführen.

Vom 9. bis 15. November zeigt das Unternehmen in Halle 15, Stand E13, wie sich elektrische und mechanische Komponenten zu durchgängig effizienten Antriebs- und Arbeitssystemen kombinieren lassen – mit dem Ziel, Maschinen für den harten Feldeinsatz ebenso wie für Offroad- und Nutzfahrzeuganwendungen zukunftssicher zu gestalten.

Technologische Balance als Treiber für neue Systemarchitekturen

Die Landtechnik bewegt sich seit Jahren in einem technologischen Spannungsfeld: Der Markt verlangt robuste und langlebige Systeme, die zugleich mit den Prinzipien nachhaltiger Ressourcennutzung vereinbar sind. Elektrifizierung, Digitalisierung und Mechanikoptimierung sind zentrale Stellhebel, um diese Balance zu erreichen.

Schaeffler positioniert sich in diesem Umfeld mit einem Systemverständnis, das über Einzelkomponenten hinausgeht. Neben Wälzlagern und Linearkomponenten zeigt das Unternehmen auf der Messe auch Sensorik, Aktuatorik und elektrische Antriebslösungen – alles mit dem Ziel, Energieflüsse präziser zu steuern, Verluste zu minimieren und Prozessdaten unmittelbar verfügbar zu machen.

„Wir sind für unsere leistungsstarken Lager, die auch unter äußerst herausfordernden Bedingungen eingesetzt werden können, bekannt. Mit dem erweiterten Angebot – beispielsweise in der Sensortechnologie oder mit unseren eMotoren – sind wir zudem in der Lage, unsere Kunden bei der Entwicklung hocheffizienter Maschinen und der Weiterentwicklung im Bereich autonomer Landmaschinen zu unterstützen“, sagt Patrick Scherr, Global Sector Lead Offroad bei Schaeffler. Seine Aussage verdeutlicht, dass das Unternehmen die Elektrifizierung nicht isoliert als Antriebswende betrachtet, sondern als Systemintegration, die neue Möglichkeiten für autonome und intelligente Maschinen eröffnet.

Schaeffler auf der Agritechnica 2025
Als Antriebsmotor und als Generator einsetzbar: die Heavy-Duty-eMotoren von Schaeffler

Schaeffler setzt auf ganzheitliche Elektrifizierungskonzepte

Ein Schwerpunkt des Messeauftritts liegt auf der Elektrifizierung zentraler Fahr- und Arbeitsfunktionen. Mit den neuen Heavy-Duty-eMotoren präsentiert Schaeffler erstmals eine vollständige Motorenfamilie, die speziell auf die Anforderungen mobiler Arbeitsmaschinen zugeschnitten ist. Die Aggregate decken Dauerleistungen von 110 bis 220 Kilowatt und Spitzenleistungen bis 310 Kilowatt ab.

In Verbindung mit einer eigenentwickelten Leistungselektronik, die über einen Vier-Quadranten-Antriebsregler verfügt, können sie nicht nur antreiben, sondern auch Energie zurückgewinnen, indem sie im Schubbetrieb als Generatoren arbeiten. Diese Rekuperationsfähigkeit leistet einen direkten Beitrag zur Effizienzsteigerung, insbesondere in Einsatzprofilen mit häufigem Lastwechsel.

Dank ihrer kompakten Bauweise lassen sich die Elektromotoren flexibel in verschiedene Fahrzeugarchitekturen integrieren. Sie können sowohl als primärer Traktionsantrieb dienen als auch als elektrische Zapfwelle (ePTO, electric Power Take-Off) fungieren. Dadurch entsteht konstruktiver Spielraum, um Anbaugeräte unabhängig vom Verbrennungsmotor zu betreiben. Das eröffnet neue Perspektiven für modulare Plattformkonzepte, wie sie zunehmend auch in der Bau- und Forsttechnik nachgefragt werden.

Schaeffler auf der Agritechnica 2025
Basierend auf einer modularen Plattform kann der elektromechanische Ewellix-Linearaktuator EMA-80 leicht an die Maschinenkonstruktion angepasst werden

Neue elektromechanische Aktuatorik erweitert Systemfunktionalität

Mit den elektromechanischen Ewellix-Linearaktuatoren der Baureihe EMA-80 bringt Schaeffler eine Lösung auf die Messe, die konventionelle Hydraulikzylinder in vielen Anwendungen ersetzen kann. Diese sogenannten „ölfreien Zylinder“ arbeiten energieeffizient nach dem Power-on-Demand-Prinzip und ermöglichen zudem Energierückgewinnung über Rekuperation.

Für Maschinenhersteller und Betreiber ergibt sich daraus nicht nur eine Reduktion des Energieverbrauchs, sondern auch eine Vereinfachung der Wartungsprozesse, da kein Hydrauliköl mehr erforderlich ist. Durch die Kombination mit Schaefflers Sensorlösungen zur Lastmessung lassen sich Arbeitsvorgänge – etwa beim Heben und Senken eines Frontladers – präzise erfassen und dokumentieren. Diese Daten bilden die Grundlage für exakte Dosierungen und automatisierte Steuerungen im Feldbetrieb. Die Aktuatoren sind sowohl für die Erstausrüstung als auch für die Nachrüstung bestehender Maschinen ausgelegt und damit technologisch anschlussfähig an unterschiedliche Systemgenerationen.

Schaeffler auf der Agritechnica 2025
Schaeffler „Field Pro“, ein für Scheibeneggen optimiertes Lagerungssystem

Schaeffler optimiert Wälzlagertechnik für maximale Lebensdauer

Trotz hoher Effizienzstandards bleibt die mechanische Lagertechnik ein zentraler Ansatzpunkt für Energieeinsparungen. Schaeffler demonstriert auf der Agritechnica, dass auch bei etablierten Komponenten noch erhebliche Fortschritte möglich sind. Neue Kegelrollen- und Zylinderrollenlager in X-life-Qualität zeigen, wie sich Reibung gezielt minimieren lässt, ohne die Tragfähigkeit zu beeinträchtigen. Durch verbesserte Oberflächen, angepasste Geometrien und optimierte Käfigausführungen konnte die Reibung um bis zu 75 Prozent reduziert werden.

Gleichzeitig stiegen die dynamischen Tragzahlen um 25 Prozent und die Nenndrehzahlen um etwa zehn Prozent. Für besonders stark belastete Anwendungen, etwa in Fahrwerksgelenken oder rotierenden Werkzeugaufnahmen, werden die Lager zusätzlich wärmebehandelt. Diese Maßnahme erhöht die dynamische Tragzahl um ein Drittel und verbessert die Schmutzunempfindlichkeit – ein entscheidender Faktor für Maschinen, die unter extremen Einsatzbedingungen arbeiten.

Mit dem System „Schaeffler Field Pro“ stellt das Unternehmen außerdem eine speziell für Scheibeneggen entwickelte Lagereinheit vor. Das System kombiniert Corrotect-Korrosionsschutz mit einem dreifachen Dichtungskonzept und einer dauerhaften Lebensdauerschmierung. Die Schrägkugellager sind so ausgelegt, dass sie durch ihren optimierten Druckwinkel eine präzise Scheibenführung gewährleisten. Das Schmierfett zwischen den Dichtlippen wirkt zugleich als Sperrfett und reduziert die Reibung weiter.

Ergebnis ist eine robuste, wartungsfreie Einheit, die auch unter Dauerbelastung ihre Steifigkeit und Leichtgängigkeit beibehält – Eigenschaften, die gleichermaßen in der Agrar- wie in der Baumaschinentechnik von Bedeutung sind.

Schaeffler auf der Agritechnica 2025
An fast jeder Stelle im Antriebsstrang integrierbar: das Drehmomentmessmodul von Schaeffler

Smart Farming und Echtzeitregelung durch Sensortechnologie

Neben elektrischen und mechanischen Komponenten spielt die Sensorik eine zunehmend strategische Rolle. In vielen Anwendungen entscheidet die präzise Messung von Drehmomenten über Effizienz, Prozessqualität und Maschinenlebensdauer. Schaeffler hat hierfür Drehmoment-Messmodule entwickelt, die entweder als eigenständige Sensoreinheit oder direkt in den Antriebsstrang integriert werden können.

Sie erfassen Drehmomente, Lastzustände und Vibrationen in Echtzeit. So lassen sich Streu- und Ernteprozesse, aber auch Aufgaben im Baustellenbetrieb – etwa beim Materialtransport oder bei Fräs- und Verdichtungsarbeiten – präzise überwachen und automatisch anpassen. Diese Technologie trägt entscheidend dazu bei, heterogene Materialeigenschaften oder wechselnde Einsatzbedingungen ohne Effizienzverluste zu kompensieren.

Langfristige Systempartnerschaft und technologische Kontinuität

Schaeffler versteht seine Rolle nicht nur als Komponentenlieferant, sondern als Entwicklungspartner, der Maschinenhersteller in der gesamten Kette von der Konzeptphase bis zum Serienbetrieb begleitet. Mit über 75 Jahren Erfahrung in der Motion Technology und rund 110.000 Mitarbeitern an mehr als 250 Standorten weltweit zählt das Unternehmen zu den größten familiengeführten Industrieunternehmen Europas. Sein Portfolio deckt acht Produktfamilien ab – von Wälzlagern und Linearführungen über eMobilitätslösungen bis hin zu Condition-Monitoring-Systemen. Diese breite technologische Basis bildet die Grundlage für robuste, adaptive und nachhaltige Maschinenkonzepte in der Land-, Bau- und Nutzfahrzeugtechnik.

Schaefflers Auftritt auf der Agritechnica 2025 zeigt, dass Effizienz heute weit mehr bedeutet als reine Energieeinsparung. Es geht um Systemintegration, um die Reduktion von Komplexität und Reibung, um Datenintelligenz und modulare Architektur. All diese Aspekte bestimmen, wie sich Maschinen künftig bewegen, arbeiten und wirtschaften – auf dem Acker ebenso wie auf der Baustelle.

Schaeffler Gruppe – We pioneer motion

Seit über sieben Jahrzehnten prägt Schaeffler die Entwicklung moderner Bewegungssysteme – mit dem Ziel, Technik effizienter, intelligenter und nachhaltiger zu gestalten. Das gilt für die Landwirtschaft ebenso wie für Nutzfahrzeuge und mobile Arbeitsmaschinen, die künftig immer stärker vernetzt, autonom und elektrisch betrieben werden.