Schraubfundamente ohne Beton: Alternative mit System
Betonfreie Schraubfundamente etablieren sich zunehmend als wirtschaftliche und ökologisch sinnvolle Alternative zur klassischen Gründung. In einem praxisorientierten Projekt setzt das Unternehmen Schraubfundamente Strauss auf die Bohrtechnologie von DIGGA – mit bemerkenswertem Erfolg.

Technisch ausgereifte Lösung
Betonlose Schraubfundamente stellen eine bislang unterschätzte, aber technisch ausgereifte Lösung für unterschiedlichste Bauprojekte dar. Die Schraubfundamente Strauss GmbH & Co. KG mit Sitz in Hirschhorn hat sich seit ihrer Gründung Anfang 2021 auf genau diese Bauweise spezialisiert. Gemeinsam mit der Firma Bautec Machinery aus Nordwalde wurde ein hocheffizienter Arbeitsablauf entwickelt, bei dem Schraubfundamente mithilfe eines Kompaktbaggers und Bohrantrieben des Herstellers DIGGA eingebracht werden. Die Qualitätskontrolle erfolgt digital über den DIGGA Torque Hub.
Dass Fundamente auch ganz ohne Beton erstellt werden können, ist vielen nicht bekannt. Dabei bietet diese Bauweise gleich mehrere Vorteile: Sie ist schneller realisierbar, wirtschaftlich attraktiver und in erheblichem Maße umweltfreundlicher. Die Tragfähigkeit und Sicherheit sind dabei keineswegs eingeschränkt – ein qualifizierter Statiker legt im Vorfeld die Anzahl, Länge und Belastbarkeit der Schraubpfähle anhand des jeweiligen Baugrunds exakt fest. Ein weiterer Vorteil: Das Fundament ist sofort nach Einbau belastbar, wodurch unmittelbar mit der weiteren Bautätigkeit begonnen werden kann.

Fokus auf Wohn- und Modulbau
Das Unternehmen Schraubfundamente Strauss konzentriert sich gezielt auf vier Anwendungsbereiche: Wohnbau, Modulbau, Holzrahmenbau und Stahlständerbau. Geschäftsführer Mario Strauss erklärt: „Somit konzentrieren wir uns seit drei Jahren vor allem auf die Schaffung von Wohnraum.“ Die Schraubfundamente kommen in einem breiten Spektrum zum Einsatz – von einfachen Zaunanlagen bis hin zu tragenden Fundamenten für größere Gebäude.
Effiziente Gründung mit Kompaktbagger
Anfangs stellte sich die Herausforderung, die Schraubfundamente ohne teure Spezialmaschinen einzubringen. Statt auf einen Dumper mit Lafette zu setzen, wie es in der Branche üblich ist, entschied sich das Unternehmen bewusst dafür, einen bereits vorhandenen Kompaktbagger des Typs Takeuchi TB 225 einzusetzen. Trotz skeptischer Stimmen aus dem Umfeld war Mario Strauss überzeugt, mit einem geeigneten Bohrantrieb auch mit einem 2,5-Tonnen-Bagger arbeiten zu können.
In Zusammenarbeit mit Peter Reinke, Geschäftsführer von Bautec Machinery, wurde diese Lösung entwickelt. Zum Test stellte Bautec ein DIGGA PD 8 Bohrgerät zur Verfügung, das ursprünglich für 8-Tonnen-Bagger konzipiert ist. Obwohl der kleinere Bagger eine geringere Hydraulikleistung bereitstellt, konnten dennoch Drehmomente von bis zu 6.000 Nm erreicht werden – ausreichend für eine Vielzahl von Anwendungen im Bereich Schraubfundamente.
Dokumentierte Sicherheit durch DIGGA Torque Hub
Bei Bauvorhaben im öffentlichen Raum oder bei Wohnbauprojekten ist die Dokumentation der Fundamentierung unabdingbar. Die eingebauten Schraubpfähle müssen hinsichtlich Einbaudaten und Tragfähigkeit nachvollziehbar aufgezeichnet werden.
Mario Strauss erläutert die eingesetzte Lösung: „Dafür haben wir von Bautec den DIGGA Torque Hub, eine Messstation, die vorne am hydraulischen Schraubantrieb montiert wird und mit deren Live-Daten genau dokumentiert werden kann, mit wie vielen Nm ein Schraubpfahl eingebaut wird. Das gibt dem Monteur die Sicherheit, immer die geforderten Lasten zu erreichen.“
DIGGA MM10K für höchste Drehmomente
Zur weiteren Optimierung der Einbauprozesse kam später ein speziell für Minibagger ausgelegtes Modell zum Einsatz: der DIGGA MM10K. Dieser Bohrantrieb erreicht durch Getriebeuntersetzung trotz einer geringeren Drehzahl von 12 U/min ein maximales Drehmoment von über 13.000 Nm.
Die Praxistauglichkeit und Zuverlässigkeit der Geräte haben sich laut Strauss in der täglichen Arbeit bestätigt: „Der DIGGA PD 8 arbeitet nach vier Jahren harter Einsätze und über 1.500 Betriebsstunden noch immer einwandfrei.“
Vorteile überzeugen in der Praxis
Die wirtschaftlichen und ökologischen Vorteile der betonfreien Schraubfundamente überzeugen auch in der Umsetzung: Ein typisches Wohnhaus mit rund 100 Quadratmetern Grundfläche kann bei normalen Bodenverhältnissen an nur einem Tag vollständig gegründet werden – ohne Aushub, Trocknungszeiten oder Betonlieferungen. Bereits am Folgetag kann mit der Montage von Fertigbauteilen begonnen werden.
Auch bei schwierigeren Grundstücksverhältnissen wie Hanglagen bietet das System Vorteile: Die Pfähle lassen sich in der Länge anpassen und flexibel einbringen – ein Aufwand, der mit klassischen Betonlösungen nur schwer oder kostenintensiv zu bewältigen ist.
Mario Strauss betont zum Abschluss: „Bei all diesen spezialisierten Tätigkeiten ist es besonders wichtig, einen kompetenten Partner wie die Bautec Machinery für Bohr- und Schraubantrieb und das entsprechende Zubehör zu haben, der durch hohe Beratungsqualität, schnelle Antworten und unbürokratische praktische Unterstützung überzeugt.“
Fazit
Die Umsetzung betonfreier Fundamente mithilfe der DIGGA Bohrgeräte zeigt, dass alternative Gründungstechnologien längst keine Nischenlösung mehr sind. Vielmehr bieten sie in Verbindung mit präziser Technik und praxisnaher Beratung ein zukunftsfähiges Fundament für nachhaltiges Bauen.
Text: Tanja Buchholz