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Mittels Joystick, Display und Jog-Dial werden die Maschine bedient, Anbaugeräte gespeichert, Zusatzhydrauliken gesteuert und der Ladestand kontrolliert

Zeppelin E-Maschinen vor Ort getestet

Die Nutzung alternativer Antriebe beschränkt sich längst nicht mehr auf die Automobilindustrie, auch in der Baubranche gewinnt die Thematik zunehmend an Bedeutung

Neben dem Aspekt des Umweltschutzes profitieren Arbeiter und Anwohner auch von einem reduzierten Lärmpegel. Entscheidende Vorteile, die gerade im innerstädtischen Bereich überzeugen. Trotzdem haben E-Baumaschinen und -geräte auf vielen Baustellen noch Seltenheitswert. Aber oft befürchten Verantwortliche ein Leistungsdefizit gegenüber herkömmlichen Verbrennern. Doch ist dem so? Das hat PORR bei dem Projekt „FAIR“ in Darmstadt getestet. Zeppelin Rental stellte hierfür einen Radlader Kramer 5055e, einen Polaris Ranger EV – ein Elektro-UTV – und einen Minibagger EZ17e zur Verfügung.

Noch geringere Nachfrage bei E-Baumaschinen

Wer die letzte bauma besucht hat, der kam an einem Thema nicht vorbei: E-Baumaschinen und -geräte, die in Zukunft fester Bestandteil der Branche sein werden. Doch die Nachfrage bei elektrisch betriebenen Baumaschinen ist sehr unterschiedlich zu bewerten, weiß Martin Sebestyén, Bereichsleiter Vermietung und Flottenmanagement bei Zeppelin Rental: „Bei Bühnen und Gabelstaplern haben wir eine sehr hohe Nachfrage. Bei Baumaschinen sind die Kunden eher noch zurückhaltend“. Einer der Gründe: die Ladeinfrastruktur, erklärt Christian Zedzian, Bauleiter bei der PORR GmbH & Co. KGaA. „Bei den höheren Anschaffungskosten muss es auch ausreichende Lademöglichkeiten vor Ort geben. Die Testphase hat gezeigt, dass man alle 150 Meter einen Stromkasten bräuchte. Ansonsten müssen die Baumaschinen jedes Mal abgerüstet und aus der Baugrube gefahren werden“, so Zedzian.

Alternative Antriebe in Darmstadt im Praxischeck

Dem Test zugestimmt hat der Bauleiter gerade wegen potenzieller Einschränkungen: „Als Zeppelin Rental uns angeboten hat, die E-Baumaschinen zu testen, haben wir direkt zugestimmt. Nachhaltigkeit und eine positive CO2-Bilanz werden immer wichtiger. Deswegen sollte man sich nicht vor geeigneten Alternativen verschließen und Praxiserfahrungen sammeln“, betont Christian Zedzian. Und so kam neben dem Radlader 5055e auch ein Polaris Ranger EV – ein Elektro-UTV – und der Minibagger EZ17e bei dem Bau des internationalen Forschungszentrums „FAIR“ in Darmstadt zum Einsatz. Letzter ist ein sogenanntes Zero-Tail-Modell, wurde somit ohne Hecküberstand konzipiert und ist dadurch besonders wendig und kompakt.

„Der E-Minibagger war ein voller Erfolg!“

Darüber hinaus hat der Fahrer den Ladestand dank eines integrierten Displays stets im Blick. Vollgeladen wird über eine Haushaltssteckdose (230 Volt) oder per Schnellladung über Starkstrom (415 Volt) in vier Stunden. Während einer stationären Tätigkeit kann der Minibagger zudem im laufenden Betrieb geladen werden. Eine Möglichkeit, von der Christian Zedzian keinen Gebrauch machen musste: „Der 1,8-t E-Minibagger war ein voller Erfolg, da er die gleiche Leistung wie ein herkömmliches Modell gebracht hat. Im Durchschnitt hat er zwischen vier und fünf Stunden pro Tag gearbeitet; manchmal sogar sechs bis acht Stunden“, weiß Bauleiter Zedzian. Einziger Minuspunkt: Sobald der Bagger nicht am „Spot“ arbeitete, sondern den Einsatzort wechseln musste, war die Batteriekapazität schnell erschöpft.

Eine Erkenntnis, die sich auch auf die Leistung des Radladers übertragen lässt. Denn während der Minibagger eine Baugrube verfüllte, wurde der Radlader vor allem für die Verbringung von Erdmaterial eingesetzt und musste dementsprechend mehr Strecke machen, was wiederum einen höheren Energieaufwand nach sich zog: „Wir mussten den Radlader alle drei bis vier Stunden wieder anstecken“, resümiert Zedzian.

Mitarbeiter begeistert von weniger Vibration und Lautstärke

Durchweg positiv hingegen war die Reaktion der Mitarbeiter. „Die verminderte Vibration und Lautstärke war zunächst ein ungewohntes Gefühl für die Maschinisten. Schließlich hört man anstatt des Motors nur noch die Hydraulik. Am Ende waren aber alle begeistert – insbesondere von dem Minibagger, da er die gleiche Leistung erbracht hat. Ich denke, dass er sich deshalb gerade bei innerstädtischen Maßnahmen langfristig durchsetzen wird“, so Zedzian.

Bei der Vermietung von entsprechenden Baumaschinen und -geräten können sich Kunden auf Zeppelin Rental verlassen. Als erster Vermieter führte Zeppelin Rental schon vor zehn Jahren sein sogenanntes ecoRent-Programm ein und investiert seit vielen Jahren in nachhaltige und innovative Technik. „Wir werden unser Portfolio von emissionsfreien Alternativen auch weiterhin kontinuierlich ausbauen, um so einen Beitrag zu leisten, den Markt nachhaltiger zu gestalten“, betont Martin Sebestyén.