Ausnahmezustand im Lötschental: PowerBully unterstützt Aufräumarbeiten

Ende Mai 2025 traf ein massiver Bergsturz das Dorf Blatten und den benachbarten Weiler Ried im Schweizer Kanton Wallis. Dabei verschüttete oder zerstörte das herabstürzende Material große Teile der Siedlungen, sodass nahezu die Hälfte des Lötschentals unzugänglich blieb.
Seitdem gilt im betroffenen Bereich eine behördlich verhängte Sperrzone, da der instabile Hang weiterhin als akute Gefahr eingestuft wird. Unter diesen Rahmenbedingungen konzentrieren sich die Maßnahmen vor Ort auf die möglichst rasche Beräumung der enormen Massen aus Eis und Gestein, um die Grundlage für den Wiederaufbau der Infrastruktur und insbesondere der Verbindungsstraße zu schaffen.
Arbeiten in der Sperrzone unter extremen Bedingungen
Der Einsatz erfolgt in einem Gebiet, das für die Öffentlichkeit vollständig gesperrt ist. Die außergewöhnlichen geologischen Risiken führen dazu, dass herkömmliche Baumaschinen nur eingeschränkt verwendbar sind. Lediglich einige spezialisierte Fahrzeuge können die notwendige Geländegängigkeit und Standsicherheit gewährleisten.
„Der PowerBully 12 D hat sich im Einsatz als echte Unterstützung erwiesen,“ sagt Manfred Ebener, stellvertretender Führungsstabschef. „Durch seinen geringen Bodendruck arbeitet er äußerst bodenschonend – selbst in sensiblen Bereichen. Wir mussten keine zusätzlichen Straßen für die längerfristigen Bauarbeiten anlegen, und der Materialtransport im schwierigen Gelände wurde erheblich erleichtert. Insgesamt konnten wir die Effizienz deutlich steigern – Bauabläufe, die mit Radfahrzeugen gar nicht möglich gewesen wären, ließen sich mit dem PowerBully problemlos umsetzen.“

PowerBully 12 D als logistische Schnittstelle
Bereits zu Beginn der Maßnahmen wurde eine provisorische Notstraße angelegt, die innerhalb von drei Wochen unter Beteiligung eines Schreitbaggers und zweier 30-Tonnen-Bagger durch Wald und Fels geführt wurde.
Der PowerBully übernahm dabei den Abtransport des Aushubmaterials sowie die Versorgung der Baustelle mit Treibstoff und Baumaterial. Auf diese Weise konnte in kurzer Zeit eine minimale, jedoch funktionale Erschließung geschaffen werden, welche die weiteren Arbeiten erst ermöglichte.
Materialbewegung auf schwierigstem Terrain
Die Errichtung dieser Verbindung erforderte Präzisionsarbeit in einem Terrain, das durch unregelmäßige Topografie, lockeres Schuttmaterial und Abschnitte im Flussbett gekennzeichnet ist. Stefan Ritler, erfahrener PistenBully Fahrer und im vorliegenden Einsatz auf Bagger und PowerBully tätig, beschreibt die Herausforderungen: „Wir mussten Kuppen und Senken ausgleichen. Dazu wurden tage- und wochenlang große Steine und grobes Material aus dem Fluss Lonza gebaggert, auf den PowerBully geladen, zum Niveauausgleich an die entsprechenden Stellen transportiert und dort anschließend verdichtet.“ Entscheidend war die kontinuierliche Materialverlagerung, um tragfähige Arbeitsflächen zu schaffen, ohne zusätzliche Eingriffe in die vorhandene Landschaft vorzunehmen.

Ketten und Tragfähigkeit als ausschlaggebende Faktoren
In einer weiteren Arbeitsphase wird derzeit Humus abgetragen, der später zur Sicherung von Böschungen und anderen Rekultivierungsmaßnahmen wiederverwendet werden soll. Rund sechs große Baggerschaufeln passen auf den PowerBully, der das Material über aufgeweichten Untergrund zu einem zentralen Depot transportiert.
„In diesem extremen Offroad-Gelände sind Ketten die Grundvoraussetzung – Radfahrzeuge schaffen das nicht. Auch wenn normale Dumper vielleicht noch mehr Ladekapazität haben: Sie sind viel schwerer – und hier kommt definitiv man nur mit Ketten durch“, erklärt Stefan Ritler. Neben der Geländegängigkeit spielt dabei das Verhältnis zwischen Fahrzeuggewicht und Bodendruck eine entscheidende Rolle.

Arbeitsbedingungen im Dauerbetrieb
Neben den technischen Aspekten hat auch die Ergonomie der eingesetzten Maschinen Bedeutung für die Arbeitsbedingungen. „Wenn man den ganzen Tag in der Maschine sitzt, dann merkst du schon, wie viel die gute Federung und Dämpfung wert ist“, betont Frederik Bellwald, der gemeinsam mit Stefan Ritler den PowerBully fährt. Die hohe Beanspruchung durch Erschütterungen und lange Einsatzzeiten wird dadurch spürbar reduziert, was im Zusammenspiel mit den extremen Arbeitsumständen wesentliche Vorteile bietet.
Mittendrin, wo andere Systeme an Grenzen stoßen
Der Einsatz des PowerBully im Lötschental verdeutlicht, welche Anforderungen außergewöhnliche Naturereignisse an Technik und Organisation stellen. Die laufenden Arbeiten zur Wiederherstellung der Verkehrswege werden nach aktuellem Kenntnisstand noch längere Zeit in Anspruch nehmen, da jede Phase durch geologische Begleitrisiken beeinflusst wird. Die eingesetzten Spezialfahrzeuge tragen dabei maßgeblich dazu bei, die Funktionsfähigkeit des Tals schrittweise wiederherzustellen, und ermöglichen Arbeiten in Bereichen, die anderen Systemen aufgrund des Terrains weiterhin verschlossen bleiben.




