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Der DX160W-7 hat serienmäßig ein 2,5-t-Gegengewicht, kann aber optional auch mit einem 3-t-Gegengewicht ausgerüstet werden

Das doppelte Lottchen von Doosan

Doosan bringt eine neue Generation Stufe-V-konformer Mobilbagger auf den Markt

Doosan Infracore vollzieht in Europa bei den hauseigenen 16 Tonnen bzw. 16,5 Tonnen schweren Mobilbaggern den Wechsel zur siebten Generation. Folglich hören die beiden jüngst vorgestellten Stufe-V-konformen Modelle nunmehr auf die Typenbezeichnung DX140W-7 und DX160W-7. Die wirklich entscheidenden Neuerungen gegenüber der Stufe-IV-konformen Vorgängergeneration sind Doosan zufolge insbesondere ein spürbarer Leis­­tungszuwachs, neuartige effizienzsteigernde Assistenz­funktionen, gesteigerte Vielseitigkeit sowie ein verbesserter Komfort für den Maschinisten.

Verbesserte Werkzeugträgerfunktion

Neue Mobilbagger-Generation von Doosan: DX140W-7 und DX160W-7
Optimierter Arbeitsbereich für den Verstellausleger. Oben am Auslegerzylinder befindet sich jetzt ein zweites Druckhalteventil

Besonders viel Hirnschmalz investierten die koreanischen Ingenieure beim vollzogenen Modellwechsel der 16-Tonner in die Eignung als universeller Werk­zeugträger. So punkten der DX140W-7 und der DX160W-7 nun mit einer um 30 Prozent verbesserten Leistung für Rotationswerkzeuge. Dafür sorgt der neue Tiltrotator-Modus, der einen optimierten Hydraulikfluss gewährleisten und die Genauigkeit der Arbeiten mit dem Werkzug maximieren soll. Die Verbesserungen resultieren, wie Doosan erklärt, insbesondere aus der Vermeidung von Gegendruck und der Steigerung von Durchfluss und Steuerbarkeit.

Neu in die Standardausstattung aufgenommen wurde die Feinschwenkfunktion, die dem zu Beginn oder zum Ende einer Schwenkbewegung einsetzenden Aufschaukeln eines mit dem Bagger angehobenen Objekts entgegenwirkt und damit nicht zuletzt den Fahrerkomfort steigert. Nötig wurde dies wegen einer neuen serienmäßigen Hebeöse. Die an das Schubglied für die Löffelumlenkung am Ende des Löffelstiels angegossene Hebeöse gestattet nämlich nun eine Belastung von maximal fünf Tonnen.

Leistungssteigerung und konstruktive Verbesserungen

Neue Mobilbagger-Generation von Doosan: DX140W-7 und DX160W-7
Erheblich reduziert wurde der Wartungsaufwand des Dieselpartikelfilters. Eine Wartung ist erst ab 8.000 Betriebsstunden erforderlich

Um die Hub- und Grableistung der beiden neuen Modelle zusätzlich zu steigern, haben die Koreaner außerdem ein Drei-Tonnen-Gegengewicht in ihr Angebot aufgenommen. Dieses kann gegen das sowohl bei der Ausstattung mit Monoblock-Ausleger als auch bei der Ausstattung mit Gelenkausleger-Konfiguration serienmäßige, lediglich 2,5 Tonnen schwere Gegengewicht getauscht werden. Insbesondere der DX160W-7, so Doosan, sei mit dem optionalen 20 Prozent schwereren Gegengewicht besonders gut für Arbeiten mit schweren Anbaugeräten wie Tiltrotatoren geeignet. Damit das Fahrwerk des DX140W-7 mit dem schwereren Gegengewicht klarkommt, verbaut Doosan jetzt auch bei diesem Modell die ZF3060-Hochleistungsachse, die beim DX160W-7 zum Einsatz kommt. Im Vergleich zur früheren ZF3050-Achse sorgt dies beim DX140W-7 für eine um 30 Prozent höhere dynamische Last sowie eine um 28 Prozent höhere statische Last.

Ansonsten bleibt es beim DX140W-7 beim Standardfahr­­gestell, während der DX160W-7 über ein verstärktes Fahrgestell verfügt. In beiden Fällen gestatten geschraubte Anbaukonsolen vorne und hinten eine nachträgliche Ausstattung mit Pratzen bzw. den Tausch des Schildes. Auch der Oberwagen beider Typen wurde überarbeitet. Er verfügt sowohl über das entsprechende Platzangebot als auch die nötige Stabilität, um die als Sonderausrüstung verfügbaren schwereren Gegengewichte aufzunehmen. Hierdurch ist auch eine nachträgliche Umrüstung möglich.

Neuer Stufe-V-konformer Motor

Neue Mobilbagger-Generation von Doosan: DX140W-7 und DX160W-7
Am Bedienfeld des DX140W-7 und DX160W-7 gibt es einen neuen Tiltrotator-Modus, mit dem ein optimierter Hydraulikfluss gewährleistet wird

Zur Einhaltung der Abgasnorm der Stufe V gaben die Ingenieure den neuen Mobilbaggern DX140W-7 und DX160W-7 den ebenfalls überarbeiteten hauseigenen DL06-Dieselmotor mit auf den Weg. Er erreicht eine Leistung von 102 Kilowatt/176 PS und hält Emissionsvorschriften ohne Abgasrückführung ein. Entscheidend dafür, reklamiert der Hersteller, sei die Erhöhung der beim Verbrennungsvorgang verfügbaren Luftmenge, wodurch die Prozesstemperatur steige und die Menge der erzeugten Partikel deutlich reduziert würde. Kombiniert mit einer hocheffizienten aus Oxidationskatalysator, Dieselpartikelfilter und selektiver katalytischer Reduktion bestehenden Nachbehandlungstechnologie sei der Ausstoß minimaler Emissionen gewährleistet.

Wichtige Stellschraube zur Reduzierung des Schad­stoff­­ausstoßes ist zudem eine Verbesserung der Kraftstoffeffizienz. Aus diesem Grund kombiniert der Hersteller den DL06V-Motor mit einem Hydrau­liksystem, das mit einem neuen hydraulischen Hauptventil sowie der neuesten SPC3-Smart-Power-Control-Technologie ausgestattet ist.

Günstig auf den Kraftstoffverbrauch wirkt sich beim DX140W-7 und beim DX160W-7 auch die Option aus, im Fahrmodus eine Pumpen-Zusammenschaltung für den Fahrantrieb zu aktivieren. Diese Maßnahme führt zu einer Herabsetzung der Drehzahl um rund 300 Umdrehungen in der Minute, wodurch der Kraft­stoffverbrauch beim Fahren um bis zu 10 Prozent sinken soll. Auch die Beschleunigung wollen die Koreaner verbessert haben, so dass der Fahrer beim Betätigen des Gaspedals nun eine raschere Reaktion spürt. Bei deaktiviertem 2-Pumpen-Fahrmodus hingegen steht für Bergauffahrten ein höheres Drehmoment zur Verfügung.

Bedienung und weitere Assistenzfunktionen

Hervorragende Manövrierbarkeit sowie eine beachtliche Präzision in allen Anwendungsfällen durch eine hohe Ergonomie-Qualität

Kommt die Maschine dann zum Stillstand, schaltet sich, sofern zuvor aktiviert, automatisch die Betriebsbremse ein. Verantwortlich dafür ist die beim DX140W-7 und DX160W-7 serienmäßige neue Grab­bremsen-Funktion. Bemerkenswert daran ist, dass dies ohne Betätigung des Bremspedals durch den Maschinisten erfolgt. Eine anschließende Betätigung des Gaspedals wertet das System als Befehl zum erneuten Lösen der Betriebsbremse.

Eine auch von anderen Herstellern zunehmend ange­­botene Option ist auch bei Doosan die Joystick-Lenkung. Sie gestattet dem Maschinisten, den Bagger per Joystick-Rändelrad zu steuern, wenn er im Arbeits­modus arbeitet und fährt. Das Joystick-Lenksystem funktioniert nur unterhalb einer Geschwindigkeit von 20 Kilometern in der Stunde im ersten oder zweiten Gang. Aktivieren bzw. Deaktivieren kann der Maschinist diese Funktion durch mindestens zwei Sekunden langes Betätigen der Lenkungstaste am Bedienfeld.

Eine weitere neue Sonderausrüstung ist das Load Isolation System (LIS), das den Fahrkomfort des Maschinisten erhöht, indem es die beim Befahren von unebenem oder unwegsamem Gelände vom Ausleger ausgehenden Nickbewegung der Maschine reduziert. Die Auslegerdämpfungsfunktion lässt sich aktivieren, wenn die Fahrgeschwindigkeit bei über fünf Kilometern in der Stunde liegt. Sie schaltet sich selbsttätig bei Erreichen von etwa vier Kilometern in der Stunde wieder aus.

Kabine und Komfort des DX140W-7 und DX160W-7

Die Pumpen für den Fahrantrieb können zusammengeschaltet werden. Ergebnis sei eine Verbrauchsreduzierung von 10 Prozent

Ansonsten soll die neue Kabine beider Maschinen durch hervorragende Geräumigkeit, einen neuen luftgefederten und beheizbaren Premiumsitz (mit optionaler Kühlfunktion) und ein völlig neues Niveau an Bedienerkomfort überzeugen. Besonders die neu gestaltete Lenksäule möchte der Hersteller hier gewürdigt wissen, die ab sofort über eine 80-Millimeter-Teleskopfunktion verfügt. Das gestatte dem Maschinisten, indem er das Lenkrad näher zu sich heranbringt, nicht nur das Einnehmen einer optimalen Fahrposition, es helfe beispielsweise bei Aushubarbeiten auch die Sicht über das Lenkrad hinweg zu verbessern. Diesem Ziel sei auch die schmaler gestaltete Lenksäule geschuldet.

Zu den weiteren Neuerungen innerhalb und außerhalb der Kabine gehören unter anderem ein Acht-Zoll-Smart-Touchscreen, eine Bluetooth-basierte Freisprechanlage und die aus dem Automobilbereich bekannten Keyless-Entry- und Keyless-Start-Funktionen. In puncto Sicherheit führt Doosan speziell einen Monitor mit 360-Grad-Darstellung der Umgebung der Maschine (AVM) sowie Ultraschallsensoren zur Erkennung von Objekten im Arbeitsbereich an, die allerdings beide nur als optionale Sonderausrüstung erhältlich sind.