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Liebherr auf der NordBau – Stand N 224

Technik für Spezialtiefbau und Erdbewegung

Vom 10. bis 14. September 2025 zeigt die Firmengruppe Liebherr auf der Fachmesse NordBau in den Holstenhallen Neumünster ausgewählte Baumaschinen sowie ihr Remanufacturing-Programm. Auf dem Stand N 224 im Freigelände Nord sind drei Maschinen aus den Bereichen Spezialtiefbau und Erdbewegung zu sehen. Ergänzend informiert ein Pavillon über das Programm zur Wiederaufbereitung zentraler Komponenten.

Im Bereich Spezialtiefbau stellt Liebherr das Ramm- und Bohrgerät LRB 19 vor, kombiniert mit dem Hochfrequenzrüttler LV 23. Für den Erdbewegungssektor werden der Kompakt-Mobilbagger A 911 Compact sowie der Radlader L 506 Compact präsentiert. Alle Maschinen sind auf Einsätze im klassischen Erd- und Tiefbau, im Garten- und Landschaftsbau, im kommunalen Bereich sowie bei Industrieanwendungen ausgelegt.

Spezialtiefbau: LRB 19 mit Hochrüttler LV 23

Das Ramm- und Bohrgerät LRB 19 ist für ein breites Spektrum an Verfahren im Spezialtiefbau konzipiert. Der 450-kW-Motor treibt den Bohrantrieb BAT 180.1 an, der ein maximales Drehmoment von 180 kNm liefert und damit für Arbeiten mit Kellyausrüstung, Doppelbohrkopf, Vollverdrängerwerkzeugen oder für Bodenmischverfahren eingesetzt werden kann.

Auf der NordBau präsentiert Liebherr das Gerät in Kombination mit dem Hochfrequenzrüttler LV 23. Dieser eignet sich zum Einbringen und Ziehen von Rammelementen wie Stahlspundbohlen oder Rohren und wird mäklergeführt an Trägergeräte der LRB-Serie angebaut. Die erforderliche Zieh- und Anpresskraft wird über die Vorschubsysteme erzeugt.

Effizienz durch Automatisierung

Das hydraulische Schnellwechselsystem erlaubt es, Anbaugeräte werkzeuglos und ohne Verlassen der Kabine zu wechseln. Dabei werden hydraulische, mechanische und elektrische Verbindungen automatisch gekoppelt. Eine verbesserte Schlauchführung reduziert die Anfälligkeit für Störungen und optimiert den Arbeitsablauf. Auch beim Aufbau der Maschine wurde Wert auf Effizienz gelegt: Ein integriertes Selbstmontagesystem ermöglicht das Anheben des Ballasts über den Mäkler, wodurch ein zusätzlicher Kran entbehrlich ist.

Zur Unterstützung des Fahrers bietet Liebherr verschiedene Assistenzsysteme an, die den Betrieb sicherer und effizienter gestalten. Die Arbeitsbereichseinschränkung überwacht Drehbereich, Ausladung und Gerätehöhe und verhindert durch automatisches Stoppen das Hineinmanövrieren in gesperrte Bereiche. Das satellitengestützte Positionierungssystem LIPOS sorgt für die präzise Ausrichtung der Anbauwerkzeuge bei Bohr- und Rammverfahren.

Ergänzend übernimmt der Bohrassistent beim Endlosschneckenbohren die Steuerung des Betoniervorgangs, während der Vibro-Assistent den Rüttelstopfprozess automatisiert. Damit kombiniert das LRB 19 eine leistungsstarke Antriebstechnik mit modernen Steuerungs- und Assistenzfunktionen, welche die Arbeit im Spezialtiefbau erleichtern und beschleunigen sollen.

Liebherr auf der NordBau 2025
Die neuen Mobilbagger überzeugen durch die Kombination aus durchdachtem Maschinenkonzept und benutzerfreundlicher Bedienung. Aufgrund ihrer robusten Bauweise und hohen Leistungsfähigkeit sind sie besonders geeignet für effizientes Arbeiten

Erdbewegung: A 911 Compact für enge Baustellen

Der Mobilbagger A 911 Compact ist speziell für Arbeiten unter beengten Bedingungen entwickelt worden und zeigt seine Stärken vor allem in innerstädtischen Bereichen oder im Garten- und Landschaftsbau. Mit einem Heckschwenkradius von 1,60 Metern und einem Frontschwenkradius von 2,10 Metern bleibt die Maschine auch auf kleinstem Raum wendig und effizient.

Angetrieben wird sie von einem Motor, der in zwei Leistungsvarianten erhältlich ist – mit 55 kW oder mit 80 kW. In beiden Ausführungen verfügt der Motor über moderne Abgasnachbehandlungssysteme wie SCR und eine Ladeluftkühlung, wodurch die Emissionsgrenzwerte eingehalten werden.

Flexibilität im praktischen Einsatz

Die feinfühlige Hydraulik des Baggers ermöglicht eine präzise Steuerung und eine hohe Grabkraft, was sich in einer hohen Umschlagleistung und Produktivität niederschlägt. Durch die Kombination mit verschiedenen Anbauwerkzeugen lässt sich das Einsatzspektrum erheblich erweitern, sodass der Bagger flexibel auf unterschiedliche Bauaufgaben reagieren kann. Die robuste Unterwagenkonstruktion mit integriertem Fahrantrieb liefert eine hohe Zugkraft und eine spürbare Beschleunigung. In der Speeder-Version sind Fahrgeschwindigkeiten von bis zu 37 km/h möglich, wodurch Transportzeiten zwischen Einsatzorten verkürzt werden.

Für die notwendige Stabilität sorgt eine große Auswahl an Reifen, die je nach Anforderung auch als Zwillingsbereifung verfügbar sind. In der Kabine profitieren die Fahrer von großzügigen Platzverhältnissen und individuell einstellbaren Bedienelementen. Das Bedienkonzept INTUSI (Intuitives User Interface) erlaubt eine an die eigenen Arbeitsgewohnheiten angepasste Anordnung der Betriebsfunktionen. Durch die Kombination von ergonomischer Ausstattung, leistungsstarker Technik und flexibler Einsatzfähigkeit eignet sich der A 911 Compact besonders für anspruchsvolle Projekte mit häufig wechselnden Arbeitsbedingungen.

Liebherr auf der NordBau 2025
Die Liebherr Compactlader verbinden Leistungsstärke mit Sicherheit und sind gleichzeitig flexibel im Einsatz und in der Nutzung

Compactlader L 506: Stabilität und Vielseitigkeit im Einsatz

Der Radlader L 506 Compact ist als kompakte, vielseitige Maschine für eine breite Palette von Anwendungen ausgelegt. Eingesetzt wird er vor allem im Straßen- und Gartenbau, im Hoch- und Tiefbau sowie im kommunalen Bereich oder in Mietflotten.

Aufgrund seiner niedrigen Bauweise besitzt er einen besonders tiefen Schwerpunkt, der hohe Nutzlasten erlaubt und gleichzeitig die Kippsicherheit deutlich erhöht. Der hydrostatische Fahrantrieb sorgt für eine stufenlose Beschleunigung ohne spürbare Schaltvorgänge und ohne Unterbrechung der Zugkraft. In der Speeder-Variante erreicht die Maschine eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 30 km/h, was den zügigen Wechsel zwischen Einsatzorten erleichtert.

Bedienung und Wartungsfreundlichkeit

Die Flexibilität im Betrieb wird durch den optional erhältlichen hydraulischen Schnellwechsler Likufix erweitert. Mit ihm lassen sich unterschiedliche Anbauwerkzeuge direkt aus der Kabine per Knopfdruck und innerhalb weniger Sekunden wechseln. Das integrierte automatische Hydraulik-Kupplungssystem ermöglicht dabei eine sichere Verbindung ohne manuelles Eingreifen. Für die präzise Steuerung aller Fahr- und Arbeitsfunktionen steht der Liebherr Bedienhebel zur Verfügung, der auf eine ergonomische Handhabung ausgelegt ist.

Auch die Kabine ist auf Effizienz und Sicherheit hin konzipiert. Großzügige Glasflächen, die bis in den Fußbereich reichen, ermöglichen eine hervorragende Rundumsicht und erleichtern das Arbeiten in unübersichtlichen Bereichen. Anzeigen, Bedienelemente und Fahrersitz bilden eine ergonomische Einheit, die konzentriertes und ermüdungsarmes Arbeiten unterstützt.

Wartungsfreundlichkeit ist ein weiterer Schwerpunkt: Der gesamte Motorraum ist mit einer einzigen Haube abgedeckt und kann vom Boden aus erreicht werden, was Servicearbeiten erheblich vereinfacht und Stillstandszeiten reduziert. Durch diese Kombination aus Stabilität, Bedienkomfort, schneller Einsatzbereitschaft und flexibler Werkzeugnutzung ist der L 506 Compact eine Maschine, die in zahlreichen Bau- und Einsatzszenarien gleichermaßen überzeugt.

Liebherr auf der NordBau 2025
Durch die Aufarbeitung von Motoren, Getrieben und weiteren Komponenten lassen sich wertvolle Rohstoffe einsparen – jährlich werden über das Liebherr Reman-Programm 7.500 Komponenten und zahlreiche Einzelteile aufbereitet

Liebherr Remanufacturing im Detail

Im Pavillon erläutert Liebherr sein Remanufacturing-Programm (Reman) für Komponenten aus Erdbewegung und Materialumschlag. Der Prozess umfasst Zerlegung, Reinigung und eingehende Inspektion; anschließend werden Bauteile je nach Befund nachbearbeitet und wieder zu einer Gesamtkomponente montiert. Abgedeckt sind Verbrennungsmotoren, Hydraulikpumpen, -zylinder und -motoren, Getriebe, Seilwinden sowie Elektronikkomponenten. Drei Aufbereitungswege stehen zur Wahl: Austausch gegen eine bereits aufgearbeitete Komponente, Generalüberholung oder Reparatur.

Das Reman-Netz ist laut Hersteller an 15 Standorten der Firmengruppe etabliert. Jährlich werden derzeit rund 7.500 Komponenten und zahlreiche Einzelteile aufgearbeitet. Ziel ist eine technische Gleichwertigkeit zur Neuteilfunktion in Leistung und Zuverlässigkeit.

Aus Anwendersicht relevant sind zwei Effekte: Zum einen lassen sich – je nach Teil – Ersatzteilkosten gegenüber Neuteilen um bis zu 50 Prozent senken; zum anderen werden Ressourcen geschont. Bei Verbrennungsmotoren können durch Aufarbeitung bis zu 78 Prozent der Rohstoffe eingespart werden. Das Liebherr Programm unterstützt damit die Kreislaufwirtschaft und reduziert Abfallmengen, ohne die Verfügbarkeit von Maschinen zu beeinträchtigen.