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MB Unimog auf der Agritechnica 2025

Technische Neuerungen für Landwirtschaft und Kommunaltechnik

MB Unimog Modelle auf der Agritechnica 2025
Im Einsatz mit Front- und Heckzapfwelle demonstriert der Unimog seine Eignung als leistungsfähiger Geräteträger für unterschiedliche Anbaugeräte

Wenn vom 9. bis 15. November 2025 die Agritechnica in Hannover ihre Tore öffnet, stehen erneut Maschinen im Mittelpunkt, welche die Landwirtschaft der Zukunft prägen sollen. Unter den Exponaten präsentiert Mercedes-Benz Special Trucks drei speziell konfigurierte Unimog-Modelle.

Der Unimog gilt seit Jahrzehnten als multifunktionales Arbeitsfahrzeug, das sich zwischen Landwirtschaft, Transport und kommunalem Einsatz bewegt. Seine Rolle als Geräteträger und Transportlösung hat ihn in vielen Betrieben zu einem festen Bestandteil gemacht. Auf der Messe werden drei Varianten vorgestellt, die gezielt auf die Anforderungen landwirtschaftlicher Anwender, Lohnunternehmer und Dienstleister ausgerichtet sind, die häufig saisonübergreifend tätig sind.

Unimog als Geräteträger im Spannungsfeld von Landwirtschaft und Transport

Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 89 km/h verbindet der Unimog Eigenschaften eines Traktors mit denen eines Straßentransporters. Hohe Nutzlast, Autobahntauglichkeit, eine Reifendruckregelanlage für wechselnde Untergründe und rechtliche Zulassungsvorteile unterstreichen seinen Anspruch, Effizienz im Feld- wie auch im Straßeneinsatz zu verbinden. Gleichzeitig bietet das Fahrzeugkonzept die Möglichkeit, außerhalb der Erntezeiten kommunale Arbeiten wie Winterdienst oder Pflege von Infrastrukturen zu übernehmen.

MB Unimog Modelle auf der Agritechnica 2025
Das Uni-Touch Bediensystem in Kombination mit der VarioPilot Wechsellenkung ermöglicht eine ergonomische Bedienung und verbessert die Sicht auf Frontanbaugeräte

Bedienkonzept Uni-Touch: Ergonomie und Prozesssicherheit

Ein zentrales Element der neuen Generation stellt das Bediensystem Uni-Touch dar. Es umfasst einen 10,5-Zoll-Touchscreen, frei belegbare Funktionstasten und eine verschiebbare Mittelkonsole. Ergänzend steht ein optionaler Multifunktions-Joystick zur Verfügung, der sich ergonomisch in die Armlehne integrieren lässt. Ziel dieser Ausstattung ist eine Vereinfachung und Standardisierung der Bedienung, unabhängig von Anbaugerät oder Fahrer.

Das System bietet Vorgewendemanagement, bei dem wiederkehrende Arbeitsabläufe automatisiert und mit nur einem Tastendruck ausgelöst werden können. Auch Fahrerprofile oder spezifische Geräteeinstellungen lassen sich speichern und abrufen.

Dies reduziert das Risiko von Fehlbedienungen, insbesondere beim Gerätewechsel oder beim Einsatz wechselnder Fahrer. Neben ergonomischen Aspekten wie der Start-/Stopp-Taste, Zentralverriegelung und neuen Türbedienfeldern wird hier vor allem eine höhere Prozesssicherheit angestrebt.

MB Unimog Modelle auf der Agritechnica 2025
Mit Frontmäher, Heckenschere und Streuautomat zeigt der Unimog seine Vielseitigkeit im ganzjährigen Einsatz zwischen Landwirtschaft und kommunaler Technik

Fahr- und Hydrauliksysteme im Fokus

Technisch rückt bei den vorgestellten Fahrzeugen der synergetische Fahrantrieb EasyDrive in den Vordergrund. Er erlaubt den Wechsel zwischen manuellem Schaltgetriebe und hydrostatischem Fahrantrieb ohne Unterbrechung des Arbeitsprozesses. Damit können Geschwindigkeiten von bis zu 50 km/h stufenlos gefahren werden – ein Vorteil insbesondere bei Arbeiten mit häufigen Geschwindigkeitswechseln.

Parallel dazu ist die Load-Sensing-Hydraulik integriert, die Förderstrom und Druck automatisch an den Leistungsbedarf angeschlossener Geräte anpasst. Dies steigert die Energieeffizienz und erhöht die Flexibilität im Geräteeinsatz.

Zusätzliche Systeme wie Komfortlenkung, Kühlerschnellreinigung und die VarioPilot Wechsellenkung erweitern die Einsatzmöglichkeiten. Letztere erlaubt es, Lenkrad und Pedalerie auf die jeweils benötigte Fahrzeugseite zu verschieben, was vor allem bei Arbeiten mit Frontanbaugeräten die Sicht auf den Arbeitsbereich verbessert.

MB Unimog Modelle auf der Agritechnica 2025
Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 89 km/h ist der Unimog auch für den schnellen Transport auf Autobahnen ausgelegt

Sicherheitssysteme nach GSR-Vorgaben

Mit der Umsetzung der General Safety Regulation (GSR) für Nutzfahrzeuge sind neue Assistenzsysteme vorgeschrieben. Der Unimog erfüllt diese Vorgaben mit serienmäßigen Lösungen wie Aufmerksamkeits- und Verkehrszeichen-Assistent, Sideguard Assist 2, Frontguard Assist sowie Front- und Rückfahrkameras. Diese Systeme unterstützen den Fahrer bei langen Arbeitstagen und verringern das Unfallrisiko im Straßenverkehr ebenso wie auf Betriebsgelände oder Feldwegen.

Besonders relevant ist die Kombination dieser Systeme mit der Mischverwendung des Fahrzeugs: Während klassische Traktoren nur selten im dichten Straßenverkehr anzutreffen sind, ist der Unimog auf Schnellstraßen und Autobahnen ebenso unterwegs wie auf landwirtschaftlichen Flächen. Zusätzliche Vorrüstungen wie für Alkoholtester mit Wegfahrsperre verdeutlichen die wachsende Bedeutung von Sicherheit und Regulierung auch in diesem Segment.

Zulassungsrechtliche Rahmenbedingungen

Ein weiterer Aspekt, der für landwirtschaftliche Betriebe von Interesse ist, liegt in den Zulassungsvorteilen. Der Unimog kann sowohl als Zugmaschine als auch als schnelllaufender Traktor (T1b) genehmigt werden. Damit verbunden sind Steuer- und Mautbefreiungen sowie Ausnahmen von EG-Kontrollgeräten, Fahrerkarte und Sonn- und Feiertagsfahrverboten. In der 60-km/h-Version darf das Fahrzeug bereits mit einem Traktorführerschein bewegt werden, was den Zugang für Landwirte erleichtert. Diese Kombination aus technischer Leistung und rechtlichen Vorteilen hebt den Unimog von klassischen Transportfahrzeugen ab.

MB Unimog Modelle auf der Agritechnica 2025
Unimog Geräteträger U 530 in Agrarausstattung (Front- und Heckzapfwelle, Front- und Heckkraftheber, Agrarbereifung, Vorgewendemanagement)

Unimog U 530 – vielseitiger Einsatz auf Acker, Grünland und Straße

Der Unimog U 530 ist als universeller Geräteträger konzipiert und vereint Front- und Heckkraftheber mit Zapfwellen und Anbauplatten. Über ISOBUS-Schnittstellen können moderne landwirtschaftliche Geräte integriert und zentral gesteuert werden. Besonders hervorzuheben ist die hydropneumatische Federung der Hinterachse, die unabhängig von Zuladung oder Lastverteilung für ein stabiles Fahrverhalten sorgt. Dieses System ermöglicht zudem ein Absenken des Rahmens um bis zu 16 Zentimeter, was den Gerätewechsel beschleunigt und sicherer macht.

Praktische Vorteile ergeben sich durch die Reifendruckregelanlage in Kombination mit Agrarbereifung. Ein reduzierter Reifendruck im Feldeinsatz verbessert die Traktion und schont die Böden, während ein erhöhter Druck auf Straßenfahrten den Verschleiß verringert und den Kraftstoffverbrauch senkt. In Verbindung mit einem Pritschenzwischenrahmen und Dreiseitenkipppritsche eröffnet der U 530 vielfältige Möglichkeiten – von Transportaufgaben bis hin zum Einsatz als Basisfahrzeug für Anbaugeräte wie Spritzen oder Streuer.

MB Unimog Modelle auf der Agritechnica 2025
Der Unimog U 435 verfügt über einen 354 PS starken Reihensechszylinder, der hohe Leistungsreserven für Transportaufgaben und energieintensive Anbaugeräte bietet

Unimog U 435 – Leistungsträger für Transport und Geräteeinsatz

Der U 435 richtet sich an Anwender, die hohe Motorleistung bei gleichzeitig kompakten Abmessungen benötigen. Der Reihensechszylindermotor mit 260 kW (354 PS) stellt genügend Reserven für große Anhängelasten oder leistungsintensive Geräte bereit.

Neben der Versorgung über motorseitige Nebenabtriebe und Zapfwellen verfügt das Modell über eine Leistungshydraulik, die speziell auf energieintensive Anbaugeräte ausgelegt ist.

Auch hier spielt die Reifendruckregelanlage tirecontrol plus eine wichtige Rolle. Sie erlaubt die Anpassung des Reifendrucks während der Fahrt, was sowohl den Bodenschutz als auch die Transportgeschwindigkeit optimiert. Mit einer möglichen Geschwindigkeit von 89 km/h können Betriebe in Erntezeiten schnell zwischen Feldern wechseln und kurze Zeitfenster effizienter nutzen.

MB Unimog Modelle auf der Agritechnica 2025
Der Unimog verbindet hohe Transportgeschwindigkeit mit vielseitigen Anbaumöglichkeiten und bodenschonendem Einsatz

Unimog U 219 – kompakte Lösung für den Ganzjahreseinsatz

Als kleinstes Modell der ausgestellten Baureihe zeigt sich der Unimog U 219 mit einem Radstand von 2.800 Millimetern. Er kombiniert Wendigkeit mit der Möglichkeit, Anbaugeräte für Landwirtschaft und Kommunaltechnik zu nutzen. Auf der Messe wird er mit Geräten für Mäharbeiten, Gehölzpflege und Winterdienste präsentiert. Gerade für Betriebe, die ihre Maschinen ganzjährig auslasten möchten, bietet dieses Modell ein flexibles Konzept.

Die umfangreiche LED-Beleuchtung mit Arbeits- und Zusatzscheinwerfern stellt sicher, dass Einsätze auch in den frühen Morgenstunden oder bei Dunkelheit ohne Einschränkung durchgeführt werden können. Damit wird die Einsatzbreite des Fahrzeugs nochmals erweitert.

Der Unimog als Bindeglied zwischen Landwirtschaft und Infrastruktur

Die auf der Agritechnica 2025 vorgestellten Modelle verdeutlichen die kontinuierliche Weiterentwicklung des Unimog. Mit dem Fokus auf Bedienerfreundlichkeit, Sicherheit und technischer Flexibilität positioniert sich das Fahrzeug als Bindeglied zwischen klassischem Traktor und Transportfahrzeug. Die Kombination aus universellen Anbaumöglichkeiten, praxisgerechten Details wie hydropneumatischer Federung und Reifendruckregelung sowie den Vorteilen im Zulassungsrecht unterstreicht, dass der Unimog auch in Zukunft eine besondere Rolle im Maschinenpark vieler Betriebe einnehmen dürfte.