Neuer Ansatz im Rückbau
Ende Mai biegt Norman Halberstadt mit seinem neuen Volvo-Dreiachser in die Hoisbütteler Straße in Ohlstedt am nordöstlichen Stadtrand von Hamburg ein. Der im schmucken Schwarz gehaltene Truck gibt sich über seine weiß-rote Beschriftung als Fahrzeug der Firma Peter Beuck Recycling zu erkennen. Huckepack mit an Bord ist ein ebenfalls schwarzer 18-Kubikmeter-Abrollbehälter, der ganz offensichtlich ebenso neuwertig daherkommt wie sein fahrbarer Untersatz. Die Firmenadresse „www.der-hamburg-bag.de“ prangt in großen Lettern auf dem Stahlbehälter.
Damit ist sogleich umrissen, mit welchem Ziel Halberstadt an diesem Freitagvormittag unterwegs ist: Er fährt auf seiner Tour durch mehrere Neubaugebiete am Rande der Hansestadt eine ganze Reihe kleinerer Baustellen ab, auf denen es gilt, in geringeren Mengen angefallenen Schutt, Fenster, Fliesen oder Holz zu entsorgen, und deren Bauherren bei Halberstadts Arbeitgeber aus diesem Grund einen oder mehrere sogenannte Big Bags geordert haben, die nun wieder eingesammelt werden müssen.
Die Bodenstabilisierung durch Zementinjektion wird zwar seit geraumer Zeit praktiziert, blieb aber lange auf einige wenige Spezialgebiete wie den Staudammbau beschränkt. Erst die Weiterentwicklung zum Hydro-Zementationsverfahren eröffnete der Technik einen größeren Anwendungsbereich. So bot sich ihr Einsatz etwa auch bei der Sicherung rutschgefährdeter Hanglagen oder im Hochwasserschutz an. Zu den Pionieren auf diesem Feld gehört das in Bayern ansässige Unternehmen Schönberger, welches bereits in den frühen Achtzigern erste Bodenstabilisierungen durchführte. Doch erst die von Schönberger betriebene Weiterentwicklung zum Fräs-Misch-Injektionsverfahren (FMI) zur tiefgründigen Bodenverfestigung führte zu einer größeren Verbreitung und Anwendung, zum Beispiel bei der Erstellung von Dicht- und Schlitzwänden, sowie letztlich auch zu seiner Normierung nach DIN.